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PAL (Video-Norm)

Verbreitung PAL ist die Abkürzung für „phase alternating line“ und bezeichnet die in Europa gängige Videonorm. Dieser Artikel soll nicht die Videonorm selbst beschreiben, sondern die Besonderheiten der PAL-Version des Amiga. Die Videonorm ist hinreichend genau im Wikipedia-Artikel beschrieben.

Da Computer in den 80er Jahren oft so konstruiert waren, dass ein handelsüblicher Fernseher als Datensichtgerät benutzt werden konnte, mussten die in den jeweiligen Ländern üblichen Fernsehnormen berücksichtigt werden. Die Ausgabe als Video-Bild mit hoher Qualität hat dem Amiga den Sprung in die Fernsehstudios ermöglicht. Auch war es Commodore gelungen, verhältnismäßig preiswerte Monitore von verschiedenen Herstellern einzukaufen und diese unter dem Label Commodore zu verkaufen. Als gängige Modelle seien hier der 1081, 1084 und 1084S genannt, die auch in computerfremden Umgebungen gern eingesetzt wurden.

Das Amiga-Chipset wird bei einem PAL-Computer mit 28,37516 MHz getaktet. Die Motivation hierfür war, möglichst nahe an die Basisfrequenz der NTSC-Version von 28,63636 MHz zu kommen. Nach Teilung durch 8 entsteht ein Takt von 3,546895 MHz, welcher recht nahe an der „colour clock“ (CCK) des NTSC-Amiga liegt. Der PAL-Farbträger wird erzeugt, indem dieser Takt mit dem Faktor 1,25 multipliziert wird. Das Ergebnis von 4,43361875 MHz ist exakt der Takt, der in der PAL-Fernsehnorm genutzt wird.

Die PAL-Fernsehnorm nutzt fast die gleiche Zeilenfrequenz wie NTSC, nämlich 15.625 kHz. Da jedoch das PAL-Bild mehr Zeilen hat als ein NTSC-Bild, ist die Bildwiederholrate mit 50 Bildern pro Sekunde deutlich niedriger als bei NTSC. Dies führt auch zu Problemen beim Betrieb der meisten Flickerfixer mit modernen Monitoren, welche eine so niedrige Vertikalfrequenz nicht verarbeiten können.

Durch die unterschiedlichen Takte zwischen PAL- und NTSC-Computern entstehen nicht nur Unterschiede in den Horizontal/Vertikalfrequenzen, sondern auch kleine Unterschiede in der Datenrate des Diskettenlaufwerkes, der seriellen Schnittstelle und der Audio-Ausgabe. Der Unterschied in der Disketten-Datenrate ist vernachlässigbar und wird oft noch von Gleichlaufschwankungen der Laufwerke eingeholt. Auch die Baudrate der seriellen Schnittstelle bleibt mit dieser Änderung innerhalb der RS232-Spezifikationen.

Deutlich hörbar ist beim PAL-Computer die um fast 1% geringere Tonhöhe, wenn man Musikstücke im direkten Vergleich hört. Die Musik bleibt in sich harmonisch, da jeder Ton um den gleichen Faktor abgesenkt wird. Eine „Absenkung“ findet natürlich nur dann statt, wenn eine Musik auf einem NTSC-Computer komponiert wurde und auf einem PAL-Computer abgespielt wird. Wurde die Musik auf einem PAL-Computer komponiert, so klingt sie auf einem NTSC computer um ca. 1% höher.

Maßgeblich für das Timing im Amiga-Chipset ist Agnus bzw. Alice im AGA-Chipset. Frühere Versionen des Agnus-Chip waren hartverdrahtet auf eine der zwei Fernsehnormen. Mit der ECS-Version des Agnus wurde eine Umschaltung zwischen PAL und NTSC eingeführt. Seither ist auch die Programmierung von Bildausgabe-Modi möglich, die sich nicht mehr an einem Fernsehbild orientiert.

www.amigawiki.org

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Zuletzt geändert: 2013/03/20 04:41