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Apollo Computer

Apollo Computer Inc. wurde 1980 in Chelmsford, Massachusetts, von William Poduska (ebenfalls einer der Gründer von Prime Computer) gegründet. Apollo war einer der ersten Hersteller von grafischen Workstations. Die in den 1980er Jahren entwickelte und produzierte grafische Apollo/Domain-Workstationserie erlangte eine enorme Marktbedeutung, vergleichbar mit den Produkten der damals sehr bedeutenden Symbolics Inc. oder Sun Microsystems. Auch heute sind die Nachfolger der legendären Apollo-Maschinen noch am Markt. Ende der Achtzigerjahre übernahm Hewlett-Packard Apollo und führte deren Entwicklungen und Techniken mit eigener Technik zusammen. Hieraus entstanden die bekannten HP-UX-basierten Workstations und Server der HP Apollo 9000 Serie 400, später die Serien 700 und 800.

Apollo dn330 at Chelmsford, ca. 1985

Schon ein Jahr nach der Firmengründung 1981 präsentierte Apollo seine auf dem Motorola 68000 basierende Workstation DN100. Das Apollo-eigene Betriebssystem nannte sich zunächst Aegis und später Apollo Domain/OS. Aegis war ein elegantes, eigenständiges Betriebssystem. Erst Ende der 1980er Jahre wurde es POSIX-konform erweitert. Bemerkenswert ist, dass große Teile des Betriebssystems nicht wie sonst üblich in C geschrieben waren, sondern in einer hauseigenen Version von Pascal. Zu den besonders gelungenen und eleganten Funktionen gehörte die Netzwerkimplementierung. Man konnte praktisch alles, was lokal möglich war, auch auf das Netzwerk auslagern und verteilen. Eine Funktionalität, die in dieser Transparenz für die damalige Zeit einmalig ist. Legendär ist auch die gelungene und zeitsparende Systemadministration.

Neben den Motorola-680xx-basierten Systemen entwickelte Apollo auch komplett eigene Hardware wie die DSP160 (ab 1984), eine auf eigener 32-Bit-Bit-Slice-CPU basierende Workstation. Später entstand auch die DSP10000 (ab 1988), ein System, das auf einer der ersten verfügbaren 'Reduced Instruction Set Computing' (RISC) -Implementierungen basierte, der PRISM-CPU, welche auch teilweise Pate für die PA-RISC-CPUs von Hewlett-Packard gestanden haben soll. Dennoch, bis zur Übernahme von Apollo Computer durch Hewlett-Packard, dominierten nach wie vor die Motorola-basierten Systeme.

Zwischen 1980 und 1987 galt Apollo sogar als der größte und bedeutendste Hersteller von vernetzten Workstations. Erst ab 1987 hatten die heute bekannteren Firmen Digital Equipment Corporation und Sun Microsystems höhere Marktanteile und Apollo nur noch den dritten Platz – aber immerhin noch vor Hewlett-Packard und IBM.

Ende der Achtzigerjahre geriet Apollo vor allem auf Grund falschen Managements (Währungs- und andere Spekulationen) in finanzielle Schwierigkeiten. Daher konnte Hewlett-Packard 1989 die Apollo Inc. für 475.000.000 US-Dollar übernehmen. Zunächst wurden die Motorola-basierten Apollo-Workstations weitestgehend unverändert und parallel zu der HP-eigenen Serie 300 als Serie HP Apollo 400 vermarktet. In der Folge wurde Apollo von HP übernommen und in kommende eigene Produktlinien wie die HP 9000 Serie 700 und 800 integriert. 

Apollo-Models Stand Alone Utilities (SAU's)

System TypeModelCPUSpeed (MHz)DisplayInternal Name
SAU1DN1002 x 680008Portrait BW
SAU1DN4002 x 680008Portrait BW
SAU1DN6002 x 680008Color
SAU1DN4162 x 680008
SAU1DN4202 x 680008Landscape BW
SAU2DN300680108Landscape BW Swallow
SAU2DN320680108Landscape BW Swallow
SAU2DN3306802012Landscape BW Swallow
SAU3DSP80, DSP80A680108none Sparrow
SAU3DSP906802012none Sparrow
SAU4DN460Custom 2900 bit slice?BW Tern
SAU4DN660Custom 2900 bit slice?Color Tern
SAU4DSP160Custom 2900 bit slice?none Tern
SAU5DN5506801010VME 600 Graphics Stingray
SAU5DN5606802012VME 600 Graphics Stingray
SAU5DN5706802016Ocelot Graphics Single Card 8 plane Banshee
SAU5DN5806802016Aurora Graphics Banshee
SAU5DN5906802020Aurora Graphics Banshee
SAU6DN560T6802012Color Banshee
SAU6DN570T6802016Color Banshee
SAU6DN580T6802016Color Banshee
SAU6DN590T6802020Color Banshee
SAU7DN35006803025BW / Color Cougar II
SAU7DN35506803025BW / Color
SAU7DN40006802025BW / Color Mink
SAU7DN45006802033BW / Color Roadrunner
SAU8DN30006802012BW / Color Otter
SAU8DN3010, DN3010A6802012BW / Color
SAU8DN30406802012BW / Color
SAU9DN25006803020BW / Color Frodo
SAU10DN10000Prism18BW / Color AT
SAU119000/425S6804025 Trailways
SAU119000/425T6804025HP DIOII Strider
SAU119000/425E6804025 Woody
SAU119000/433S6804033 Trailways
SAU119000/433T6804033
SAU129000/400S6803050 Trailways
SAU129000/400T6803050 Strider
SAU129000/400DL6803050
SAU14DN55006804025BW / Color Leopard

Apollo/Domain

Apollo/Domain nannten sich die Workstation Serien des Herstellers Apollo Computer|Apollo Computer Inc. die zwischen 1980 und 1989 produziert wurden. Obwohl die Namen mittlerweile kaum noch bekannt sind galt Apollo zwischen 1980 und 1987 als größter und bedeutendster Hersteller von vernetzten Workstations. Die meisten Workstations nutzten eine Motorola 68k CPU mit Apollo eigenem Chipsatz. Eine wesentliche Ausnahme bildet aber die DN10000 Workstation, sie nutzte als Prozessor eine Eigenentwicklung, einen der ersten RISC Prozessoren, den Apollo PRISM Prozessor, welcher auch Pate für die PA-RISC-CPUs von Hewlett-Packard gestanden haben soll.

Betriebssystem

Das ursprüngliche Betriebssystem, eine Eigenentwicklung, nannte sich Apollo Aegis, Aegis wurde später in Apollo Domain/OS umbenannt. Aegis war ein elegantes eigenständiges Betriebssystem. Ende der Achtziger wurde es 'Portable Operating System Interface' POSIX-konform erweitert. Bemerkenswert ist, dass große Teile des Betriebssystems nicht wie sonst üblich in C geschrieben waren, sondern in einer hauseigenen Version von Pascal. Zu den besonders gelungenen und eleganten Funktionen gehörte die Netzwerkimplementierung. Man konnte praktisch alles, was lokal möglich war, auch auf das Netzwerk auslagern und verteilen. Eine Funktionalität, die in dieser Transparenz für die damalige Zeit einmalig ist. Legendär ist auch die gelungene und zeitsparende Systemadministration.

Kompatibilität

Die Workstations hatten eine eigene Hardware und CPUs, die nicht von Intel stammten. Daher waren zum Erlangen der PC-Kompatibilität Zusätze notwendig. Es gab vergleichsweise langsame Software Emulatoren (vergl. Virtualisierung), aber auch schnelle Hardwarebasierte Zusatzkarten mit Intel 80286 oder i386 CPU.

System ReleasesDate
1.0March, 1981
1.1April, 1981
2.0July, 1981
2.1August, 1981
2.2September, 1981
3.0November, 1981
3.1January, 1982
4.0April, 1982
6.0May, 1983
7.0October, 1983
8.0April, 1984
8.1February, 1985
9.2February, 1986
9.2.3April, 1986
9.2.5May, 1986
9.5January, 1987
9.7November, 1987
10.1December, 1988
10.2November, 1989
10.3August, 1990
10.4March, 1992



PRISM

Parallel Reduced Instruction Set Multiprocessing (PRISM) (engl. für 'Paralleles Rechnen mit reduziertem Befehlssatz') ist eine bestimmte Designphilosophie für Prozessoren. Es stellt eine Unterart des 'Reduced Instruction Set Computing' (RISC)-Prozessor-Design dar.

Geschichte

Die Prozessoren wurde von der Firma Apollo Computer entwickelt und erstmals in ihrer Workstation DN 10000 (DN 10k) eingesetzt. Der Prozessor arbeitete mit 64 Bit und war mit einem Dual-Cache ausgestattet, 128-Kb-Befehlscache und 64-Kb-Datencache. Ein Rechnersystem kann bis zu 4 dieser Prozessoren enthalten, die über einen schnellen X-Bus verbunden sind. An diesem 64 Bit breiten Bus ist direkt der Hauptspeicher und das Grafiksystem verbunden. Der externe, ebenfalls 64 Bit breite, X-Bus arbeitete mit 150 MByte/s.

Angelehnt an die in den kleineren Workstations und Servern (Domain Server Processor) verwendeten Prozessoren der Firma Motorola M 680×0 erhielt der Prozessor die Bezeichnung A 88000 (Apollo 88k). Der A-88000-Prozessor war die damals schnellste verfügbare CPU.

Durch die Übernahme der Firma Apollo durch Hewlett-Packard wurde der in der Entwicklung befindliche PRISM-II-Prozessor nicht mehr hergestellt. Hewlett-Packard integrierte Funktionen in ihren eigenen PA-RISC-Prozessor.

Bezugsquellen

Literatur

  • Christian Müller-Schloer, Ernst Schmitter: RISC-workstation-architekturen: Prozessoren, Systeme und Produkte. Springer, Berlin 1991, ISBN 3-540-54050-4, S. 223–225.
  • B. Wolfinger: Vernetzte und komplexe Informatik-systeme: Industrieprogramm zur 18. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik. Springer, Berlin 1988, ISBN 3-540-50462-1 (Original von University of California).
Zuletzt geändert: 2013/03/24 05:19