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Schrittweiser Aufbau A4000T-Board

Hier soll beschrieben werden, wie man ein A4000T-Board schrittweise aufbauen und testen kann. Diese Seite soll nicht die anderen Seiten zum Aufbau ersetzen, sondern nur ergänzen.

Was wird benötigt:

  • Viel Geduld und gute Nerven
  • Erfahrung im SMD-Löten
  • Ein vollständiger A4000T-Bausatz
  • Diagnose-ROMs
  • Auf jeden Fall ein Multimeter, besser ein Oszi
  • Eine gute SMD-Lötstation
  • Eine Kamera zur Dokumentation

Ach ja, diese Anleitung habe ich nach Bestücken meines zweiten Boards erstellt. Auch wenn ich mir Mühe gegeben habe, kann ich Fehler nicht ausschließen.
Was ich aber ausschließe ist jedwede Haftung für Richtigkeit, Funktion, etc.

Übersicht

Bestückt man ein A4000T-Board vor dem ersten Test komplett, kann es sein, dass das Board aufgrund eines Fehlers nicht anläuft. Ist der Fehler in einer „unwichtigen“ Baugruppe (z.B. IDE) kann er trotzdem den Start des Systems komplett verhindern und man sitzt vor einem schwarzen Schirm. Natürlich kann dieser Fall auch auftreten, wenn man das Board schrittweise aufbaut und testet. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch geringer, weil weniger Bauteile, d.h. Fehlermöglichkeiten, bestückt sind. Außerdem ist die Fehlersuche einfacher, weil weniger Bauteile untersucht werden müssen.

Hier mal ein Bild eines (fast vollständig) bestückten A4000T-Boards. Die Baugruppen sind mit verschieden farbigen Kästen markiert.

A4000T-Baugruppen

Für die Grundfunktion eines A4000T-Boards werden einige zentrale ICs (Alice & Co, Gary, ROM, CIA, Chipram, Bridgette und einige 74xx) benötigt. Diese sind rot umrandet.

ICs, die den Zorro-Bus ansteuern, sind grün umrandet und die, die Fastram einbinden, blau. IDE ist lila markiert und SCSI gelb.

Aufbau

Wichtige Vorbemerkung: Wenn an ICs oder ähnlichem gelötet wurde, muss man immer vor dem Anlegen der Spannung die betreffenden Lötstellen auf Kurzschlüsse kontrollieren. Ein Kurzschluss wird immer dazu führen, dass es nicht funktioniert oder nicht so wie gedacht. Wenn man Pech hat, wird ein Bauteil zerstört. Wenn man richtig Pech hat und einen Kurzschluss zwischen Masse und 5V (oder einer anderen Versorgung) hat, raucht die ein oder andere Leiterbahn ab.

Also: Immer brav messen, auch wenn's nervt.
Zwischen Masse und +5V wird man sobald die Widerstandsnetzwerke bestückt sind, etwa 16 Ohm messen. Viele Multimeter werden das im „Piep“-Modus als Durchgang messen und piepsen, deshalb sollte man auch mal den Widerstandsmodus bemühen.

1. Schritt Zuerst wird das zentrale System aufgebaut und die statische Funktion getestet. Dazu werden alle ICs mit den Nummern von 100-299 und 400-599, außer U455, U457, U250, U260-263 und U181, bestückt. CPU-Slot und Kickstart-Sockel bleiben erstmal weg. Außerdem werden alle Kleinteile (Rs, Cs, Ferrite, auch die R-Netzwerke, etc.) bestückt. Wenn alles sorgfältig verlötet und auf Kurzschlüsse getestet wurde, kann man das erste mal Spannung anlegen. Dann kann man die Signale an Fat-Gary messen. Die Werte, die ich bei mir gemessen habe, sind auf dieser Extra-Seite hinterlegt. Anschließend misst man noch die Spannung an den Daten- und Adresspins des CPU-Sockels. Hier sollten durchgängig 5V anliegen.

2. Schritt Jetzt wird der CPU-Slot, die Kickstart-Sockel und die LED-Pinreihe (CN520) bestückt. In die Sockel kommt ein Kickstart, in den CPU-Slot eine CPU-Karte, vorzugsweise eine A3630, und an die LED-Pinreihe eine LED. Bridgette und Chipram bleiben erstmal weg. Überprüfen und einschalten. Jetzt sollte die Power-LED blinken. Tut sie das ? Gut, dann weiter.

3. Schritt Bridgette und U457 bestücken, den Monitor anschließen und die Diag-ROMs in die Kickstartsockel. Für Systeme mit der original Bridgette müssen noch deren Eingänge _XOEH und _XOEL mit einem PullUp (1k) nach 5V gezogen werden. Am Besten kommt man an die Signale am Buster-Footprint Pin 34 und 36 (_DBOE1 und _DB16). Danke an nobodyii für den Hinweis. Überprüfen und einschalten. Jetzt sollten einige bunte Bildschirme kommen. Zuerst rot-gelbe Streifen, dann rote, grüne, blaue, graue und schwarze Streifen, dann rotes Blinken, …. Passiert das ? Sehr gut.

4. Schritt Chipram bestücken, überprüfen und einschalten. Die rot gelben Streifen zu Beginn sollten jetzt weg sein, sonst gibt es Probleme mit dem Chipram. Jetzt sollte der Test soweit durchlaufen, bis ein Begrüßungsbildschirm kommt. Nun ist es ander zeit eine Stiftleiste für die Maus und den Tastaturstecker einzulöten. Hat man dann die Maus angeschlossen, kann man eine Maustaste drücken und einige Tests gehen weiter. Beim Einrichten des VBlank-Handlers wird der Test abbrechen.

5. Schritt Der Test in Schritt 4 wurde abgebrochen, weil die Interrupts noch nicht an der CPU angelangten. Dazu muss noch P701 (Arbiter) bestückt werden. Jetzt sollte der Test bis zur Auswahl des Rechners durchlaufen. Hier kann man den A4000 auswählen und dann ein paar weitere Tests (z.B. CIA) laufen lassen.

Gratulation, das Grundsystem läuft ! Mit einem A1200-ROM sollte jetzt ein Kickscreen kommen. Ich hab's allerdings nicht ausprobiert.

6. Schritt Danach geht's mit Buster & Co. weiter. Also alle ICs mit Nummern von 700 bis 749 und mindestens einen Zorro-Slot. Die grundlegende Funktion überprüft man dann am besten mit den Diagroms und einer billigen Z2-Karte.

7. Schritt Jetzt kommt Fastram dran, also ICs mit Nummern 300-399 und ein min. ein Ram-Sockel. Den Test macht man am besten auch wieder mit den Diagnoseroms. Wenn alles bis hier funktioniert, startet der Rechner auch mit den A4000T-Kicks. Allerdings dauert es sehr lange bis der Kickscreen erscheint. Wenn man ein Disk-Modul hat, kann man die zugehörige Stiftleiste (CN600) bestücken und schon mal von Diskette starten.

8. Schritt Dann zur IDE-Schnittstelle. Das sind die ICs 650-699 und die Stiftleiste CN650. Damit muss dann der Rechner von einer (eingerichteten) IDE-Festplatte starten.

9. Schritt Es fehlen fast nur noch ein paar Kleinigkeiten. Uhr (U180 & 181) und der zweite Treiber für die Video-Slots (U455).

10. Schritt Es großes Loch bleibt noch: der SCSI-Controller. Ob man den bestückt, bleibt jedem selbst überlassen.
Nachteile: Er funktioniert nicht mit anderen DMA-Karten (z.B. Deneb) und ist deutlich schwieriger zu löten als die restlichen Bauteile.
Vorteile: Das Board ist vollständig und man hat einen SCSI-Controller falls die Turbokarte den nicht mitbringt. Zum SCSI-Controller (U600) gehören noch die Abschlüsse (U610 &611) und der Treiber U602. Damit der Rechner mit SCSI-Controller startet, müssen die Abschlüsse versorgt sein. Dazu benötigt man ein Disk-Modul oder einen Jumper auf CN600, der +5V mit +5V_SCSI verbindet. Das sollten Pins 21 & 23 sein, aber messt das nochmal nach.


www.amigawiki.de

Links

Zuletzt geändert: 2016/06/08 22:12